Veränderungen in der menschlichen Wahrnehmung, ihrer Verarbeitung und des Verhaltens passieren nicht einfach so.
Die verbal geäußerte Bereitschaft, etwas verändern zu wollen und ein möglicherweise sogar einsichtsreiches Gespräch reichen nicht aus, um im menschlichen Gehirn tatsächlich Veränderungen zu bewirken.
Veränderungsarbeit muss, wenn sie effektiv sein soll, in geeigneter Form die Funktionsweise des Gehirns berücksichtigen. Es gibt zwischen der Wahrscheinlichkeit einer Veränderung und der emotionalen Erregung (Beteiligung) einen Zusammenhang.
Das heißt, die Veränderungswahrscheinlichkeit ist dann am größten, wenn die emotionale Beteiligung ein entsprechend hohes Niveau hat.
Die Aktivierung des limbischen Systems (das für die Emotionsverarbeitung zuständig ist) ermöglicht erst bei entsprechender Anregung die Ausschüttung neuroplastischer Signalstoffe, die für die Neubildungen und Neustrukturierungen von synaptischen Schaltungen verantwortlich sind.
Nur dadurch werden Veränderungen auf synaptischer Ebene möglich, die zur Neuaktivierung oder Stilllegung spezifischer Verhaltensweisen führen. Ohne passende Erregung über einen längeren Zeitraum spielt unser Gehirn beim Erreichen der gewünschten Veränderungen nicht mit.